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Unterstellung ist teuer!

Autor*in: Sissy Harnack

Delegierte*r BAG Behindertenpolitik
Für Bündnisgrüne Thüringen

In dieser Facharbeit widme ich mich dem Thema der Lebensformen für Menschen mit Behinderung außerhalb von Pflegewohngemeinschaften und Pflegeheimen und Pflegesachleistungen, welche von einem Pflegedienst gewährleistet werden. Ich werde auf ein sehr heikles Thema eingehen. Der Verliebtheit eines* einer Nutzer*in des Persönlichen Budgets namens Lamya in ihre* ihren Assistent*in Konstantin. Er*sie arbeitet im 14tätigen Blockdienst bei ihr* ihm. Das heißt: Konstantin begleitet Lamya bei allen außerhäuslichen Aktivitäten, schläft im Assistenzzimmer, reinigt die Wohnung und er*sie übernimmt die Vollübernahme der Körperpflege. Durch seine herzliche Art ist Lamya bis über beide Ohren in Konstantin verliebt. Aber da gibt es nur ein Problem. Das Lamya sein*ihr Berufsinteresse mit Liebe verwechselt. Sie*er hat ihn*sie zu sexuellen Handlungen genötigt. Als er*sie ihr*ihm gesagt hat, dass er sie*ihn nicht liebt. Daraufhin zeigte Lamya Konstantin wegen Missbrauch an. Aufgrund dessen wurde Lamya gekündigt von der derzeitigen Agentur, die ihr Assistent*innen gestellt hatte bis zu diesem Zeitpunkt und die neue Agentur stellt ihr nur Frauen. Konstantin widerrief die Unterstellung und Lamya muss aufgrund ihrer wohlhabenden Familie eine Strafe zahlen. Am Bespiel Lamya fordere ich bessere Ermittlung und beiderseitig besseren informellen Schutz. Und beiderseitige Verhöre im suspekten Fall. Denn beiderseitig muss das Recht für Nutzer*innen und Assistent*innen auf Persönlichkeitsrecht gegeben sein. Zudem muss man abwägen, warum Geschlechtsverkehr gewünscht war und eingegangen wurde. Vielleicht hat Konstantin sie doch geliebt und es sich zugestehen nicht getraut. Fakt ist. Solange Gefühle keinen Ableismus begünstigen, sollen sie gelebt werden. Ich finde es keineswegs verwerflich, wenn ehrliche Zuneigung bei Assistenz im Spiel ist. Deswegen plädiere ich für die Wahl des Surrogat Partners im beiderseitigen Einvernehmen.