Wir schreiben das Jahr 1905. Willkommen in Welvihn. Nanu, was ist denn da los?Aus dem kleinen Schlösschen drang fürchterliches Geschrei. Kommt, wir sehen mal nach, was da los ist! Eine junge Frau mit langen braunen Locken saß am Tisch , der in Mitten des Esszimmers stand. Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen. Vor ihr stand eine alte Frau- Sie schaute verdrießlich drein. Dann fauchte sie wutentbrannt:
„Johann heiraten? Diesen Schweinehirt.“ Ich glaube, ich kläre euch jetzt mal besser auf: Die Frau, die am Tisch sitzt heißt Laura Marie de Klod. Ihre Vorfahren waren adlig. Aber ihr Vater der Thronerbe von Welvihn hatte sich strikt gegen ein Leben im goldenen Käfig geweigert. Er mochte lieber seine Leidenschaft für ferne Länder bewahren. Da er leidenschaftlich gern umherreiste. Auf seiner Entdeckungsreise in Italien verliebte er sich in eine Straßenkünstlerin. Sie brannten durch und später ereilt ihm das Vaterglück. Adelheids Mutter war verärgert über seinen Entschluss. Also bestieg sie den Thron. Doch, da sie alt war spielte sie mit den Gedanken Laura gut zu verheiraten. Doch diese verweigerte es den Bund der Ehe einzugehen.
So nun wisst ihr bescheid: „Das muss ich mir nicht geben“, brüllte Laura Marie. Sie stürmte die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Dort stülpte sie sich ihren Reisemantel über. Rasch verriegelte sie die Tür, damit ihre Oma nicht auf dummen Gedanken kommen konnte. Ohne zu überlegen kletterte sie aus dem Fenster. Gott sein Dank konnte sie sich nix brechen, da die Fenster tief angelegt waren und sie gleich mit den Füßen auf der Wiese stand. Sie eilt auf dem schnellsten Weg in den Schweinestall, wo Laura Johann bei der Arbeit vorfand. „Ich hatte schon Sehnsucht nach dir“, sagte er. „Tut mir Leid, aber Oma ist im Dreieck gesprungen. Ich musste rausschleichen“, antwortete sie. "Na Hauptsache, du bist da", erwiderte er und küsste sie. Die Kerze, die er in der Hand hielt fiel zu Boden. Sekunden später stand der Schweinestall in lodernden Flammen. Hustend versuchten sie die Schweine zu retten. Doch zu spät. Sie waren tot. Rasch holten sie Wassereimer und löschten den Brand. „Tja, da war mal ein Schweinestall“, seufzte Johann. „Wir kriegen das schon hin“, tröstete sie ihn. Die Tür ging auf und der Gutsherr trat ein. Sein wütender Gesichtsausdruck und die Glatze ließen sein Gesicht wie eine Marzipankartoffel wirken. „Johann Mischberger wer sonst und Er starrte Laura an, als sei sie eine Hexe. Offenbar war er völlig überrascht über ihre Gegenwart. Als er die Fassung wieder gewonnen hatte verbeugte er sich vor ihr. „Oh Ihre Hoheit, ich dachte nicht, dass Ihr hier seid. Offen gesagt ist das eine bodenlose Frechheit. Ich lasse den Nachtwächter rufen, er soll Euch nach Hause bringen. Es ist nicht nötig, dass Ihr für noch mehr Aufruhr sorgt und mit Euerer Oma werde ich auch ein Wörtchen reden. Nachts umher schleichen, wo gibt denn so was und noch dazu wo Ihr die Gräfin von Welvihn seid“, rief er kopfschüttelnd. Er zog Johann am Ohr aus dem Schweinestall.
Am nächsten Morgen herrschte beim Frühstück auf dem Anwesen von Welvihn dicke Luft. „Bist du irgendwie sauer auf mich, Oma?“, fragte Laura mit großen Unbehagen in der Stimme. „Nein ganz und gar nicht“, meinte sie ironisch. Laura versprach ihr hoch und heilig nachts nicht mehr umher zu spazieren. Doch sie ließ sich von den Plan eine zusätzliche Magd einzustellen nicht abbringen. Die Bewerberinnen für die Stelle waren alle entweder stink langweilig, zu alt oder zu hatten zu verkorkste Ansichten. Laura musste schon einen Knoten in der Zunge gehabt haben, so oft wie sie Tante Adelheid, ich mag sie nicht haben gesagt hatte. Doch dann kam er... Der Traummann schlechthin. Er war groß, schlank und hatte lockige dunkle Haare. Im Schlepptau hatte er ein junges verschüchtertes Mädchen, das die Stelle als Magd dringend brauchte. Der Mann war ihr Vater. Die beiden Mädels verstanden sich auf Anhieb. „Euere Enkelin ist von übersinnlicher Schönheit. Wenn sie erlaubt, würde ich ihr gern meine Aufwartung machen“, sagte er.
Der Mann überreichte Laura ein Schächtelchen mit einen Silberarmband. Laura nahm es dankend an. „War mir ein Vergnügen“, sagte er und küsste ihre Hand. An Lauras Oma gewandt fügte er hinzu: „Vielleicht sieht man sich mal wieder“. Ein Diener begleitete ihn hinaus. „Netter Mann dieser Herr von Kirschberg, sagte sie. Er wäre in der Tat eine gute Partei für dich“, meinte ihre Oma. Genervt stieg sie die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. Lauras Magd räumte auf ihren Befehl hin ihr Zimmer auf. Dann befahl sie ihr das Zimmer zu verlassen. Abermals kletterte sie aus dem Fenster. Laura rannte die Straße hinab ins Dorf, wo sie Johann vorfand. Er saß auf einen Baumstamm und spielte Flöte. Laura sah ihn besorgt an. Dann fiel ihr Blick auf eine Zeitung mit der Schlagzeile „Rührend Schweinehirt sucht Märchenprinzessin.“ Du hast mein Leben zerstört. Ich habe wegen dir meine Arbeit verloren und mich zum Gespött des Dorfes gemacht. Wünsche Euerer Hoheit einen angenehmen Tag. Im Schloss angekommen schlich sie in ihr Zimmer. Sie warf aufs Bett und weinte. Die Ereignisse der letzten Nacht nagten an ihr. Auch Johanns Worte machten ihr sehr zu schaffen. Ihre Laune sank in den nächsten Tagen immer mehr und mehr. Herr von Kirschberg kam in den nächsten Tagen häufig um ihr seine Aufwartung zu machen. Dies nervte sie sichtlich. Einmal knallte sie ihn sogar die Tür vor der Nase zu. Ihr Vater schockierte ihre Oma sehr. „Du bist die Gräfin, du darfst dich nicht so verhalten, das schadet unserem guten Ruf und den unseres Hauses“, sagte sie kühl. „Es tut mir leid, wenn Sie sich für mein Verhalten genieren, liebste Großmutter“, sagte sie und tat sehr reuevoll. Während sie sprach kreuzte sie die Finger im Rücken. „Herr von Kirschberg bittet seine Aufwartung machen zu dürfen“, sagte ein Diener. Lauras Oma nickte ihm freundlich zu. Er öffnete Herr von Kirschberg die Tür. Die Oma verließ den Raum. Herr von Kirschberg und Laura waren allein. „Ihr seht bezaubernd aus“, sagte er. Laura warf ihn einem missbilligenden Blick zu. „War' s das?“, fauchte sie. Der wunderschöne Ring, den Herr von Kirschberg ihr schenkte schien sie kalt zu lassen. Sie steckte ihn wortlos in die Schachtel zurück. Ein Gefühl sagte ihr, dass es unklug wäre ihn raus zu werfen. Deshalb führte sie ihn durch den Garten. Er war sehr angetan von der Blumenpracht. Sie ließen sich auf einem gefällten Baumstamm nieder. Herr von Kirschberg rückte näher an sie heran. Er strich über ihr Haar und ihre Wangen. Dann küsste er sie. Aus den Augenwickeln sah Laura Johann den Berg herauf kommen. Am liebsten hätte Laura laut aufgeschrieen. (Doch dies schickte sich nicht für eine Gräfin.) Deswegen erfand sie die Notlüge, sie müsse zum Lateinunterricht. „Schade“, meinte Herr von Kirschberg bedauernd. Laura schloss sich in ihrem Zimmer ein. Sie betrachte ihr Gesicht voll Hass und Selbstmissachtung im Goldspiegel ihr gegenüber. Plötzlich fing sie zu weinen an. „Laura- Maria de Klod, du bist einerseits attraktiv, charmant, aber andererseits nutzlos und biestig“, schrie sie. Sie warf den Spiegel zu Boden. Ihre Magd fragte besorgt, was sie habe. Sie befahl ihr nur die Scherben aufzufegen. „Habt Ihr noch einen Wunsch?“, fragte sie. „Nein, geh und schließ die Tür“, rief Laura. Matilda, die Magd tat wie ihr geheißen. „Hast du raus gefunden, wer die heimliche Liebe der Gräfin von Welvihn ist?“, fragte Herr von Kirschberg der auf Matilda wartete ,leise. „Nein Herr, ich habe weder Tagebuch noch Briefe an Freunde, in denen sie von ihn berichtet ausfindig machen können. Die Gräfin scheint nicht viel von Niederschreibungen zu halten“, meinte Matilda angstvoll. Am nächsten Morgen schien Lauras Oma endgültig klar zu werden, dass der gute Ruf von Gut Welvihn und ihre Würde den Bach runter ging, denn ein Diener brachte ihr einen Gutversiegelten Brief. Sie öffnete ihn. Plötzlich wurde ihr flau im Magen. Blässe stieg in ihr Gesicht. „Was ist?“, fragte Laura erschrocken. Ihre Großmutter hielt ihr den Brief vor die Nase. „Aber die Rechnung von zwölftausendneunhundertachtundachtzig Reismark ist doch kein Problem für uns oder?“, fragte Laura zweifelnd. Ihre Großmutter überzeugte sie sehr mit dem Argument, dass die Dienstboten, Nahrungsmittel und Heizkohle bezahlt werden müssen. Dann rief sie entschlossen: „Liebes, es gibt nur eine Chance das Gut zu retten, du musst heiraten.“ „Ich heiraten? Nicht um alles in der Welt. Lieber verzichte ich auf Schmuck, goldene Haarspangen und Ballkleider“. Sie erhob sich und rannte davon. Lauras Großmutter schüttelte den Kopf. Am Nachmittag machte Laura und ihre Großmutter einen Spaziergang. Laura trug ihr schönstes Kleid und eine Hochfrisur. Neugierige Blicke, der jungen Herren verfolgten sie. Man sah ihr das Unbehagen an. „Lächele und grüß sie“, sagte ihre Großmutter. Laura tat wie ihr geheißen. Dennoch nicht von Herzen. Ihr Lächeln wirkte angespannt. Doch die jungen Herren erwiderten es beeindruckt. Als sie wieder im Schloss ankamen ging die Leier „du musst heiraten“ weiter. Laura fühlte sich nicht minder genervt. Deshalb erfand sie die Ausrede, dass sie müde sei. Ihre Oma ließ Laura auf ihr Zimmer bringen. Laura war sehr froh darüber endlich Zeit für sich zuhaben. Sie beschloss ein wenig zu lesen. In den Buch, welches sie las ging es um ein Bauermädchen. Laura träumte sich gern in seine Rolle. Da sie auf Deutsch gesagt die Nase voll von aller Etikette hatte, wie gern würde sie mit ihm tauschen. Dann würde sie ihren Johann heiraten können. Sie seufzte, gähnte und schlief ein. Laura träumte, sie sei Helena das Bauermädchen. Als sie am Morgen aufwachte, wurde ihr klar, dass sie es nie sein könnte, denn Herr von Kirschberg bat in aller Herrgottsfrühe um ein alleiniges Gespräch mit ihrer jungen Hoheit. Da Laura sich noch ankleiden ließ unterhielt ihrer Oma sich ein wenig mit ihm. Dieser konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen, sie habe die süßeste Enkelin der Welt. „Also gefällt Euch meine Enkelin?“; fragte sie und wurde hellhörig. Er nickte. „Könntet Ihr Euch vorstellen sie zu heiraten?“ Als er ihr antwortete, es gäbe nichts Schöneres für ihn, schnellte Laura um die Ecke und brüllte: „Du spinnst, ich bin kein Tier, was du zum Verkauf anpreisen kannst.“ Daraufhin sperrte ihre Großmutter sie in ihr Zimmer. Laura ließ sich auf ihr Bett fallen und weinte. Niemand scherte sich darum. Ihrer Großmutter ging es nur darum sich bei ihm zu entschuldigen. „Sie hat ein wenig Kopfschmerzen“, log sie. Am nächsten Morgen bekam sie einen riesigen Rosenstrauß zur Genesung, welchen sie entsorgen ließ. Lauras Oma war sehr schockiert und zugleich enttäuscht über ihr Verhalten. „Das schickt sich nicht für eine Gräfin“, rief sie ernst. Während sie sprach blickte sie streng zu ihr auf. „Du hast keine Ahnung, wie ich mich Fühl“, schrie sie. Völlig durcheinander und mit Tränen in den Augen zog sie von Dannen. „Laura, komm zurück! Ich habe immer für dich gesorgt, mit dir gefühlt und nur gute Absichten um deinetwillen gehabt. Ist das der Dank dafür?“, fragte sie wutentbrannt. Doch Laura knallte ohne Antwort die Tür hinter sich zu. Ihre Großmutter schüttelte nur den Kopf. Sie bat die Köchin ihr einen Beruhigungstee zu kochen. Ihre Freundin kam zu Besuch. Beide Damen beschlossen sich in den Garten zu begeben. Einer der Diener servierte ihr den Tee im Garten. Ihre Freundin fragte Stirnrunzelnd und zugleich besorgt, warum sie Beruhigungstee tränke. Daraufhin erzählte sie ihr alles. „Diese undankbaren, jungen Dinger, krächzte sie. An dir liegt es nicht, du warst ihr in all den Jahren eine gute Ziehmutter“, fügte sie lobend hinzu. Andere Mädchen würden sich glücklich schätzen, mit ihr tauschen zu können, sagte sie und nahm einen großen Tee. Beim Abendessen herrschte zwischen beiden Totenstille. Am nächsten Morgen kam Herr von Kirschberg um sich nach Lauras Gesundheit zu erkundigen. Dass er im Glauben war ihr ginge es nicht gut kam Laura gerade recht. Sie hustete und nieste übertrieben heftig. Herr von Kirschberg fragte, ob er ihr irgendwas gutes tun könne. „Nein, nein mein herzlichsten Dank, aber ich geh lieber wieder ins Bett“, antwortete sie rasch. Zufrieden mit sich und der Welt öffnete Laura die Zimmertür. Natürlich ging sie nicht ins Bett. Stattdessen setzte Laura sich ans Fenster und lauschte den lieblichen Vogelsang. Für einen Augenblick tauchte Laura in eine Welt, die fern von der Realität lag. Sie träumte, dass sie Helena das Bauermädchen war und mit Johann auf der Wiese lag. Hinter ihr ging die Tür auf und riss sie hinfort von allen süßen Träume in die Realität. „Liebes, Zeit für den Lateinunterricht“, rief ihre Oma. Seufzend erhob Laura sich vom Stuhl. Als der Lateinunterricht geendet hatte vorzog sie sich wieder auf ihr Zimmer. Laura grübelte, was der Traum von Johann zu bedeuten hatte. Urplötzlich wurde ihr klar, dass es nicht in ihrer Macht stand Johann durch Missachtung zu strafen. Sie schloss die Tür ab und kletterte wie in der Nacht des großen Skandals aus dem Fenster und ging den Weg zu Johanns Haus. Er saß wieder mal auf einen Baumstamm und spielte Flöte. Laura begrüßte ihn lässig. Doch er sah nicht zu ihr auf. „Johann, ich bin´s Laura“, sagte sie zweifelnd, ob er sie wieder erkenne. „Ich weiß sehr wohl, wer du bist“, meinte er kaltblütig. Ohne sie eines Blickes zuwürdigen ging er ins Haus. Johann knallte ihr die Tür vor der Nase zu. Sie klopfte und kratzte an der Tür, aber von drin kam keine Gegenreaktion. Erst, als Laura damit drohte die einzutreten öffnete Johann. „Begreifst du nicht, dass ich nichts mit dir zutun haben will“, schrie er. „Ich weiß, dass du mich liebst“, rief Laura überzeugt. Der wütende Blick wich aus Johanns Gesicht. Wenige Augenblicke danach schloss er die Tür wieder. Laura schlich sich weinend ins Schloss. Am nächsten Morgen sah die Welt nicht besser aus. Der Lateinprofessor fragte sie Vokabeln ab, die sich nicht gelernt hatte und maßregelte sie dafür. Ihre Oma plagte Laura mit Vorträge wie „du musst heiraten“. Laura ergriff die Flucht in ihr Zimmer. Von durch aus schlich sie sich in die Waffenkammer. In einer hölzernen Vitrine auf Samtkissen lagen die Waffen mit denen ihr Vater im Krieg gekämpft hatte. Sie griff nach den Schlüssel für die Vitrine und nahm einen Revolver heraus. Den Revolver in den Händen stieg sie die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. Laura richtete ihn auf ihre Brust im selben Moment betrat ihre Großmutter das Zimmer. „Laura, bist du von allen guten Geistern verlassen?“, fragte ihre Oma und entriss ihr den Revolver. Laura stürzte sich weinend in ihre Arme. Nach einer Weile, als sie sich beruhigt hatte fragte ihre Oma warum sie zu einer grausamen Tat greifen wollte. „Oma, ich halte diesen Druck nicht mehr aus, du sagtest ich solle mich mit Herr von Kirschberg verheiraten, aber ich lieb ihn nicht“, rief sie verzweifelt. Ihre Oma lächelte aus irgendeinem Grund amüsiert. Laura sah sie wundert an. Nachdem einige Zeit ins Land gegangen war sagte sie: „Kleines, es ist mir völlig gleich wer dein Gemahl wird, wenn er adlig ist und dich wirklich liebt“. Laura fiel ihr abermals um den Hals, der Unterschied war bloß, dass sie diesmal übers ganze Gesicht strahlte. Sie konnte sich die Bemerkung, dass ihre Oma die Größte sei nicht verkneifen. „Ist ja schon gut, aber das nächste Mal lass uns gleich reden“. Am nächsten Morgen jedoch sah die Welt allerdings nicht mehr so bonbonrosa und lieblich aus. Beim Frühstück sah ihre Oma finster auf die Rechnung hinab. „Das ist die Fünfte in diesen Monat, ich habe keine Ahnung, wie wir das finanzieren sollen“, jammerte sie. Laura war nicht sicher, ob die Bemerkung „wir sind doch reich“ so ein Trost für sie war, wie sie sich es erhofft hatte. „Leider können wir unser Geld nicht aus einer Märchentruhe im Keller holen, Liebes. Wir leben von der Forst- und Landwirtschaft. Der heftige Sturm hat die Ernte mager ausfallen lassen“, sagte sie betrübt. „Ich heirate“, sagte Laura entschlossen dieses große Opfer aufzubringen. „Bist du dir sicher, dass du das tun willst?“, fragte ihre Oma prompt. Gegen das Argument, sie habe so viel für sie getan konnte ihre Oma nichts einwenden. Am nächsten Morgen schrieb ihre Oma an alle jungen Herren der Umgebung Einladungen zu einen Ball, auf dem sie Laura ein wenig besser kennen lernen sollte. Eine Woche später fuhren ungefähr achtzig Pferdekutschen auf den Hof von Gut Welvihn ein. Es war ein ausgesprochen netter Abend. Ihre Oma hatte die besten Komponisten im ganzem Land kommen lassen. Die Herren waren ziemlich angetan von Laura. Offenbar fühlte diese sich in Gesellschaft der jungen Herren wohl. Laura genoss es sichtlich von den jungen Herren so umgarnt zu werden. Sie schien zum ersten Mal in ihrem Leben richtig glücklich zu sein. Laura lachte sich halb krank über die Witze eines Freiers. Sie tanzte ausgelassen mit jeden von ihnen. Laura blühte förmlich auf und vertiefte sich mit einige der Herren in nette Gespräche. Ihre Oma erkannte sie kaum wieder und fragte sich, ob es vielleicht ein Fehler gewesen sei, Laura erst jetzt in die Gesellschaft einführen zu wollen. Sie fand es sehr verwunderlich, dass Laura mittlerweile das dritte Glas von den guten französischen Rotwein geleert hatte. „Ist das nicht ein Gläschen zu viel für die junge Gräfin?“, fragte einer der Diener. „Die junge Gräfin ist durch aus in der Lage ihren Alkoholgenuss in Mäßigkeiten zu halten“, erwiderte sie kühl. „Sehr wohl, Euere Hoheit“, sagte er. Das Eichenportal öffnete sich und Herr von Kirschberg erschien. Mit einem Mal beherrschte ein unbehaglichen Schweigen den Tanzsaal. Eine Zeit lang war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Urplötzlich durchbrach erregtes Getuschel die eiserne Stille. Herr von Kirschberg trat auf Laura zu. „Guten Abend Ihre Hoheit. Ich hatte schon einmal das Vergnügen, Euere Hoheit charmante Bekanntschaft zumachen“, sagte er und küsste ihre Hand. „Glaubt ihm kein Wort Euere Majestät. Dieser Mann lügt, rief eine Männerstimme in den Saal hinein. Er ist ein einfacher Stallbursche und dient meinen Vater. Den Namen hat er sich auch nur ausgedacht. Richtig heißt er Friedrich Heppner. Er hat Euere Hoheit auch so große Rechnung geschickt, damit die Armmut Euch heimsuche und Ihr ihn zu Eueren Gemahl nehmen müsst. Wir haben uns lange Zeit gewundert, warum er bei Hofe war. Er sagte meinen Vater, er hälfe einer alten Frau bei der Ernte. Mein gütiger Herr Vater glaubte ihn und zahlte ihn seinen Monatslohn im vertrauen aus von den er sich die feinen Mantel unter den Vorwand er brauche sie für ein Theaterstück schneidern ließ und Euch diese vielen Geschenke machte. Irgendwann wurde ihm klar, dass er die Rechnungen nicht bezahlen konnte und er schickte sie an Euere Großmutter. Jetzt kommt das Allerschärfste... Euere Magd, seine Tochter, die, die Stelle so dringend brauchte, ist eine Spionin, die ihn Information über Ihre Hoheit überbringen sollte. Es hat lange gedauert sich so vertrauliche Informationen zu beschaffen. Doch die Gütigkeit Ihrer Hoheit mich zu lieben trotz allem Leid was ich ihr antat, in den ich mich als Schweinehirt Johann anstatt Johann von Weinberg ausgab und deine unvergleichliche Schönheit waren es mir Wert. Deine Oma mein kleines Schwänchen hat gewusst wer ich war. Wir wollten dich testen, ob du auch mich liebtest, wenn ich ein einfacher Schweinehirt sei, bitte verzeih, dass ich dich beschwindelt habe. Wenn du mich denn immer noch liebst, so frag ich dich willst du meine Frau werden?“, fragte Johann gespannt. „Natürlich will ich“, strahlte Laura. Am nächsten Morgen wurden die beiden Betrüger den Wachmeister überführt. Die Hochzeit wurde einrauschen des Fest. Ich gönne den beiden ihr Glück und hoffe, sie mögen bis ans Ende ihrer Tage glücklich sein. Mein Wunsch für die beiden sollte sich auch erfüllen. Denn Laura ereilte ein Jahr nach der Hochzeit das Mutterglück. Eine kleine, süße Tochter namens Sarah erblickte das Licht der Welt. Ihre Oma kam von weit her, um ihre Urenkelin zusehen. Voller Stolz wiegte sie Sarah im Arm. Die Diener und Dienerinnen waren auch Angetan von der übersinnlichen Schönheit der kleinen Prinzessin. Einige Tage später stellten Ärzte fest, dass die kleine Sarah blind war. Die Nachricht schockierte Laura sehr. Eines schönen Morgens fuhr sie allein mit dem Boot auf die See hinaus. Stürmischer Wind brauste die See auf und brachte das Boot vom Kurs ab. Es verschlug sie auf Eine einsame Insel. Aus lauter Verzweifelung stürzte Laura sich in die Tiefe des Meeres Und ertrank. Noch am selben Abend teilt man Johann die schreckliche Nachricht mit. Dieser war so geschockt, schloss sich in einen halb dunklen Raum ein aus dem er Wochen lang nicht raus kam und weinte. 5 ½ Jahre später beschloss Johann ihr die letzte Ehre zu erweisen, in dem er ihre Geschichte niederschrieb.
Hier ist ein Auszug aus dem Buch: Laura war ein wundervoller Mensch. Ich bin stolz sie gekannt zu haben und glücklich Eine so tolle Zeit mit ihr verbringen zu dürfen. Dennoch bereue ich es sie nicht von Allem Leid und aller Last befreit zu haben. Doch ich werde unserer Tochter Sarah, so Weit es geht und in meiner Macht steht ein schönes Leben ermöglichen. Denn ich Weiß die Beweglichkeit ihres Geistes, ihre Güte und ihre Charakterstärke wird in Sarah weiter leben.