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Meine schriftliche Stimme

Meine schriftliche Stimme

Mein Name ist Ralph Karsunke und ich bin 35 Jahre alt. Ich lebe in einer Behindertenwohnstätte.Meine Kindheit verbrachte ich bei meiner Familie in Weida. Ich bin Spastiker und deswegen sitze ich im Rollstuhl. Ich kommuniziere über die Augen. Ich liebe und lebe mein Leben auch mit meiner Behinderung. Damit ich euch das näher bringen kann, habe ich meinen Herrn Schmitt, Marie und unseren neuen Mitarbeiter Herrn Ziegenbein beauftragt, dieses Ich-Buch anzufertigen. Sie kamen meinem Wunsch nach und dafür möchte ich mich bei ihnen bedanken. Zu Hause nennen mich meine Freunde und meine Familie „Jogel“, was mir gut gefällt!
Mein bester Freund heißt: Klaus Matjeschk . Ich besuche seit 2006 die Tagestruktur der BAB(Behinderten- Alltagsbewältigung)in Remscheid. Dort habe ich meinen Klausi kennen gelernt. Bei Michael treffe ich auf viel Verständnis, denn er ist wie ich großer Sportfan, sowie hat er die gleichen Alltagseinschränkungen wie ich. Deshalb ist unsere Freundschaft sehr wichtig!

Teil 2
Meine Interessen

Ich erfülle das typische Klischee eines Mannes. Mein Hauptinteresse liegt darin, Fußball zu schauen und dabei Bier zu trinken. Wenn mein Lieblingsverein, der FC Kicker Meister spielt, trage ich mein Base Cape, das Shirt und den Schal; natürlich ist der Look, wie sollte es auch anders sein, vom FC Kicker.
Selbst mein Rollstuhl wird dann mit einer Fahne, auf der ein Kicker- Logo aufgedruckt ist, geschmückt. Auch liebe ich schöne Frauen, außer wenn ich Fußball gucke, dann habe ich etwas gegen die Gesellschaft von Damen. Sie stellen immer so peinliche Fragen über die Regeln. Das ist dann etwas störend.
Ich bin aber auch selbst sportlich aktiv, das heißt so gut ich kann. Im Rahmen der Tagesstruktur nehme ich fast regelmäßig am Schwimm- und an einem therapeutisch begleiteten Reitangebot teil. Außerdem habe ich auch viel übrig für Entspannung. Manchmal liege ich während der Arbeitszeit auf dem Wasserbett und chille. Ich bin dennoch kein Faultier. Ich koche auch leidenschaftlich gern, natürlich mit Hilfe. So zu sagen bin ich der Verkoster für meine Liebsten. Ich bin interessiert am Reisen. Ich war schon in Italien. Dort habe ich leckere Pizzen und Nudeln gegessen. Aber gegen Schokobananen und natürlich den Kuchen von Omi lasse ich nichts kommen. Sie kennt die leckersten Rezepte. Bei jedem Rezept tropft mir der Zahn.
Das ist ein Einblick in meine Interessen.

Teil 2
Das mag ich gar nicht!

Es regt mich total auf, wenn Leute sich über andere Leute im Bösen lustig machen! Zudem hasse ich es, für dumm verkauft und unterschätzt zu werden, nur weil ich im Rollstuhl sitze, heißt es nicht, dass ich nichts mitbekomme!
. Es macht mich nervös, wenn sich jemand hinter mir bewegt und ich weiß nicht was passiert ist! Ich mag die Gerichte Chili con Carne, Kräuterquark und Pellkartoffeln, sowie jegliche Art von Suppen …nicht!
Das sind meine Abneigungen!

Teil 3

Meine Wünsche

Ich wünsche mir eine Ehefrau und viele Kinder, für die ich sorgen kann.
Mein größter Wunsch ist ein Haus an der Ostsee, wo ich auch gern meinen Sommerurlaub verbringe. Da mein Papa der Trainer des BPW ist, habe ich immer Karten für die VIP- Loge. Gern wäre ICH der Trainer dieser hübschen Mädels. Vielleicht gehen meine Träume ja irgendwann auch mal in Erfüllung.

Wie ich meinen Herr Schmitt kennen gelernt habe

Herr Schmitt ist wie Herr Ziegenbein ein Mitarbeiter der Tagesförderung. Ich mag Herrn Schmitt sehr. Er ist nämlich ein sehr gutherziger Mensch und hilft jedem wo er kann. Auch ist Herr Schmitt ein ironisch verlangter Mann. Ich zerschieße mich jedes Mal vor Lachen, wenn Herr Schmitt meint, er wolle die Polizei rufen um mich wegen schlechten Benehmens verhaften zu lassen. In meiner Bekanntschaft mit ihm gibt es viele coole Erlebnisse…
doch an eines der Vielen erinnere ich mich besonders gern:
Die Situation trug sich kurz nach unserer ersten Begegnung zu. Frau Möller ärgerte ihn einmal spaßig gemeint wegen seiner veganen Ernährung.
So nach dem Motto, er solle doch eine intertrabinöse Leberwurst essen.
Das fand ich zum Totlachen und Herr Schmitt auch.
Hoffentlich vergisst er mich NIEMALS!